Montag, 26. April 2010

Lebensverhältnisse in einer mittelalterlichen Stadt

In den Wohnverhältnissen wurden die soziale Schichtung, Vermögens- und Machtverhältnisse der Stadt gespiegelt. Schon rein äußerlich war der Unterschied zwischen den komfortablen Bürgerhäusern der Patrizier mit ihrem Lebensstil und den kärglichen Behausungen der Unterschicht zu erkennen.Gewöhnlich lagen diese beiden Wohnungen in voneinander getrennten Staßenzügen oder Vierteln.
In machen Städten sicherten die Reichen aus Angst vor Aufruhr und Plünderung den Zugang zu ihren Wohngegenden durch eiserne Ketten.

Stadtluft macht frei

Das Sprichwort "Stadtluft macht frei" kommt daher, dass ein Unfreier (also Leibeigener) durch die Flucht in eine Stadt frei werden konnte. In den Gesetzen stand, dass wenn ein Unfreier "Jahr und Tag" in einer Reichsstadt verbrachte dieser Unfreie frei war. Dies war möglich da sein Herr ihn oftmals in den Städten nicht fand. Somit war der Leibeigene, wenn er es schaffte ein Jahr und einen Tag in einer Stadt zu wohnen ohne von seinem Herrn entdeckt zu werden frei.

Donnerstag, 22. April 2010

Noch ein kleiner Extra Post für alle die Spiele-interresiert sind

Spiele aus dem Mittelalter
Nüsse kullern :
Die Teilnehmer, zwei oder mehr, erhalten jeder zehn Walnüsse. Der Reihe nach lässt jeder Spieler eine Nuss auf der schiefen Ebene nach unten rollen. Trifft er dabei die Nuss eines anderen Spielers, so kann er beide nehmen. Wer keine Nüsse mehr hat, scheidet aus. Gewonnen hat, wer zum Schluss als einziger noch Nüsse besitzt.
Hintergrund : Das Spiel ist von einem römischen Sarkophagrelief überliefert. Es wurde aber auch bis in das vergangene Jahrhundert in ländlichen Gegenden gespielt.

Chastelet, Nuces Castellatae, Schlösschen, Nüsse schiessen :
Fünf Häufchen von Walnüssen, wobei immer auf drei Walnüssen eine vierte liegt, werden in unterschiedlichen Entfernungen von einer Abwurflinie (2, 3 oder 4 m) aufgebaut. Jeder Spieler erhält fünf Walnüsse und muss versuchen, mit diesen Nüssen die fünf Häufchen auseinander zu treiben. Gewinner ist, wer die meisten Häufchen zerstört hat.
Hintergrund : Ein Hinweis auf dieses Spiel findet sich auf einem römischen Sarkophagrelief. Auch später scheint es gespielt worden zu sein, denn es fehlt auch nicht bei den. im 16. Jh. abgebildeten Kinderspielen.

Murmeln, Klicker, Picker, Schneller, Marbel oder Schusser :
Ein Mitspieler legt eine Murmel ein bis zwei Meter von einer Startlinie ab. Die Mitspieler müssen nun versuchen, von der Startlinie aus eine Murmel so auf die abgelegte Murmel zuzurollen, dass sie diese berührt. Trifft keiner die Murmel, muss jeder dem Besitzer der Murmel eine Murmel abgeben.
Hintergrund : Spiele mit Kugeln kamen bereits in der Antike vor, aber sie sind auch von vielen Naturvölkern bekannt. Mit Murmeln spielen ja manchmal auch noch die heutigen Kinder.

Meilenspiel :
Mit dem Hammer soll die Holzkugel vom Startpunkt durch das am Ende des Feldes befindliche Tor getrieben werden. Dafür sollen möglichst wenige Schläge benötigt werden.
Hintergrund : Dieses Spiel ist seit dem 13. Jh. nachweisbar. Es kam im 18. Jh. aus der Mode. Der Name ist aus der französischen Bezeichnung dieses Spieles jeu du mail (gebildet aus malleus für Hammer) abgeleitet.

Hopse, Hüpfspiel :
Der Spieler wirft einen flachen Stein oder einen Scherben in das Feld 1. Dann hüpft er auf einem Bein auf das Feld 1 und versucht dabei den Stein mit dem Fuß in das Feld 2 zu schubsen. Vom Feld 2 gelangt er auf die gleiche Weise auf das Feld 3 und von dort hüpft er so auf die Felder 4 und 5 , dass das linke Bein auf dem Feld 4, das rechte Bein auf dem Feld 5 steht. Dabei muss der Stein mit einem Fuß in das Feld 6 geschubst werden, auf das wieder nur mit einem Bein gehüpft wird. Vom Feld 6 muss der Stein direkt in den Himmel gestoßen werden. Das Feld 7, die Hölle, muss übersprungen werden, in dem Himmel kann man mit beiden Beinen zugleich aufkommen. Im Himmel kann kurz Rast gemacht werden, dann wird wieder zurückgehüpft. Bei einem Fehler kommt der Nächste an die Reihe. Fehler sind: Wenn mit dem Fuß eine Linie berührt wird, der Stein nicht in dem vorgesehenen Feld landet oder wenn der Spieler die Hölle berührt.
Hintergrund : Der Ursprung dieses Spieles liegt vermutlich in vorrömischer Zeit. Möglich, dass es zunächst gar kein Kinderspiel war, sondern eine kultische Bedeutung hatte. Darauf weisen nach Ansicht von Wissenschaftlern auch die Namen Himmel und Hölle hin und auch der Name Tempelhüpfen, unter dem das Spiel an vielen Orten bekannt ist.

Stelzenlaufen :
Ein Spieler läuft den anderen voran. Diese müssen die gleichen Bewegungen und Schritte ausführen wie der Vorläufer. Man kann aber auch einen Wettlauf zwischen den Teilnehmern durchführen.
Hintergrund : Stelzen sind zum Fortbewegen auf überschwemmten Wiesen erfunden worden. Wer das erste Mal auf Stelzen gelaufen ist und wann, ist unbekannt. Aber bereits im antiken Griechenland liefen die Darsteller der ziegenbeinigen Satyre und des Pan auf Stelzen. Irgendwann haben auch die Kinder Gefallen an dieser Fortbewegungsart gefunden.

Steckenpferdrennen :
Mehrere Spieler starten nebeneinander und rennen, die Steckenpferde zwischen den Beinen, über den Parcours zum Ziel.
Hintergrund : Auf einer Vase aus römischer Zeit ist ein Knabe mit Steckenpferd dargestellt, ein Beleg dafür, dass es sich hierbei auch um ein schon vor dem Mittelalter bekanntes Spiel handelt.

Fladenessen :
Der Spieler muss versuchen, die von der Schnur herabhängenden Gegenstände (Fladen, Kirschen, Kekse u.ä.) nur mit dem Mund wegzuschnappen ohne die Hände zu Hilfe zu nehmen.
Hintergrund : Dieses Spiel ist nach Ansicht von Historikern ein Rudiment eines urzeitlichen Rituals. Es zählt zu den Geschicklichkeitsspielen und lehrt Geduld zu üben und Erfolglosigkeit mit Würde und Gelassenheit hinzunehmen.

Reifenspringen :
Der Spieler hält den Ring mit beiden Händen, Handstellung etwa bei 10 und 2 Uhr. Er führt ihn zum Boden und springt in den Ring hinein. Danach führt er ihn hinter seinem Rücken über den Kopf wieder nach unten. Dieser Vorgang wird so schnell und so oft wie möglich wiederholt.
Hintergrund : Das Reifenspringen hat eine alte Tradition und wurde erst im 16.Jh. vom Seilspringen abgelöst.

Reifentreiben :
Der Reifen wird mit einer Hand angerollt und dann mit einem Stock oder der Handfläche weiter bis zum Ziel getrieben.
Hintergrund : Es ist nicht bekannt, wann mit dem Reifentreiben begonnen wurde. Bekannt ist eine Abbildung aus dem 16.Jh. auf einem flämischen Kalender.

Ringelstechen :
Nach einer Anweisung aus dem 17.Jh. darf jeder Spieler dreimal anlaufen. Er muss dabei versuchen, seine Lanze in den Ring zu stechen. Sieger ist, wer den Ring am häufigsten getroffen hat.
Hintergrund : Das Ringelstechen ist aus den mittelalterlichen Ritterturnieren hervorgegangen.

Moberle :
Ein fingerdickes kurzes Stäbchen wird auf den Baumstumpf so gelegt, dass ein möglichst großes Teil über die Auflagefläche herausragt. Mit einem Schlagholz schlägt man kräftig auf das überstehende Ende, damit das Stäbchen in einem weiten Bogen wegfliegt. An diesem Spiel können beliebig viele Spieler teilnehmen. Gewonnen hat der, dessen Hölzchen am weitesten geflogen ist.
Hintergrund : Dieses Spiel gehört zu den Wurfspielen. Eine erste Erwähnung stammt aus Frankreich aus dem Jahr 1347. Es war nicht nur ein Kinderspiel, sondern es wurde auch von Erwachsenen gespielt und öfters auch verboten.

Und, habt ihr ähnlichkeiten zu uneren heutigen Spielen entdeckt?

Für die Mittelelalter Experten :D

So ihr Lieben, eigentlich müsstet ihr ja jetzt alle wahre Spezialisten auf dem Gebiet Mittelalter sein. Um genau dieses zu Testen haben wir hier ein ein kleines Quiz für euch.


Dann viel spaß und gutes gelingen

War der Aufstieg der Stadt auch der beginn der modernen Gesellschaft?

Dies ist eine sehr häufig gestellte Frage zum Thema Inwiefern das Mittelalter unsere Gesellschaft beeinflusst hat. Doch ist dies wirklich so? Haben wir unsere Gesellschaft, mit all unseren Rechten und der Selbstbestimmung wirklich aufgrund des Mittelalters? Eines ist sicher, diese Zeit hat unsre Gesellschaft beeinflusst. Durch sie gibt es Bürgermeister, es gibt verschiedene Ämter, die zu Gunster der Stadtbewohner gewählt und vergeben werden. Man kann zwar sagen, dass die Gesellschaftschichten immer noch aus einer Mittel-, Ober-, und einer Unterschicht bestehen und sich diese in ihrer größe auch sehr ähneln , doch muss man auch sagen, dass diese sich von unserem Grundprinzip der Rechts sehr deutlich unterscheiden. So hat bei uns schließlich jeder dass Recht ein Bürger einer Stadt zu werden, unabhängig von seinem Vermögen, jeder Bewohner hat politische Rechte, Frauen und Männer haben die gleichen Rechte und man darf aufgrund seiner Religiösität nicht verfolgt oder missachtet werden. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was wir heute für Rechte besitzen, was einem doch sehr deutlich macht, dass es einige sehr Grundlegende unterschiede zwischen unsrem heutigen Recht und den Rechten aus dem Mittelalter gibt.

Zusammenfassend kann man zwar sagen, dass einiges aus dem Mittelalter eine Art Grundgerüst unserer Gesellschaft sind, doch haben sich die Recht stark zur Gleichberechtigung aller hin verändert.

Mittwoch, 21. April 2010

Gründungswelle von Städten im 11 Jahrhundert

Nach dem Zerfall des Römischen Reiches gab es nur noch wenige Städte nordlich der Alpen. Diese wenigen Städte lagen zum größten Teil in früheren Bischofssitzen und hinter den Mauern der alten römischen Städte. Sie lagen aber auch an Märkten und Handelsstraßen.
Während des Ausbaus des Landes ließen Könige und geistliche - und weltliche Fürsten die Siedlungen nahe der Kirchen, Klöstern, Burgen und Pfalzen in den Rang einer Stadt erheben. Sie gründeten aber während des Landesausbaus auch weitere Städte.

Für diese Gründungswelle gab es verschiedene Gründe:
  • Durch die Entwicklung ertragssteigernder Erfindungen verbesserte sich die Ernährung und ermöglichte so das starke Wachstum der Bevölkerung und die Arbeitsteilung der Land - und Stadtleute
  • Die steigende Herstellung von Produkten und der wachsende (Fern)Handel steigerten den Wohlstand und förderten so den Übergang von Natural- zur Geldwirtschaft.

Gotik und Romanik, die unterschiedlichen Baustile

Merkmale der Romanik:


Seit der Antike war die Architektur der Romanik der erste monumentale (sehr groß, gewaltig) Baustil. In der Epoche der Romanik war die künstlerische Hauptaufgabe der Bau von Kirchen. Es wurden Künstler und Baumeister nie namentlich genannt, da nur Gott und die Kirchen wichtig waren.

Burgen für Ritter und Adelige, Klöster für den Klerus, Kirche und Stadtmauer für die Bürger, bürgerliche Großbauten wie Rathaus wurden in dieser Zeit noch nicht gebaut. Diese entstanden erst ab dem 14. Jahrhundert in der Gotik.

Typische Baustile der Romanik war die Bauform der Basilika. Die Baukörper sind aus klaren, geometrisch geformten Kuben zusammengesetzt. Der Eindruck ist massig, schwer und blockhaft.

Typisch für die romanische Baukunst sind auch Rundbögen und dicke Mauern mit sehr kleinen Fenstern. Der Rundbogen wird für die Überwölbung von Mauerwerksöffnungen und Räumen verwendet. Durch den romanischen Rundbogen wird das Wuchtige und Massive der Romanik noch mehr unterstützt.
In der Romanik gab es kaum Verzierungen und innen war es eher nüchtern und streng.









Merkmale der Gotik:



Die Gotik hatte in Deutschland ihren Höhepunkt zwischen dem 13.- und dem 16. Jahrhundert. Eines der wohl berühmtesten Bauwerke aus der Zeit der Gotik ist Notre-Dame in Paris.



In dieser Zeit lösten sich die Menschen vom düsteren Ernst der romanischen Zeitalters. Aus ihrer Furcht vor Gott wurde eine Art von Ehrfurcht. Deshalb gibt es so viele Kirchen im gotischen Baustil. Die Kennzeichen des gotischen Bausstils sind: Kreuzrippengewölbe, Spitzbögen und Streberwerke, große Fenster, Tore und steinernes Schmuckwerk. Eine weitere Besonderheit waren die reichverzieren großen und bunten Fenstern.








Dienstag, 20. April 2010

Die Gesellschaftsschichten im Mittelalter




Wie Ihr schon auf den Bild sehen könnt war die Gesellschaft im Mittelalter in verschiedene Schichten aufgeteilt, was bedeutet, dass die Stadtbewohner ungleiche Rechte hatten.


Unterteilt wurde in Unter-, Mittel-, und Oberschicht. Die Obershicht war eine kleine Minderheit, die vorwiegend aus Patriezeiern der reichen Oberschicht stammten. Zur wohlhabenden Mittelschicht gehörten Handwerker, weniger vermögende Beamten und Kaufleute. Die große Masse bestand aus Kleinhändlern und Krämern, der Gesellen, Lehrlinge, Dienstboten, Tagelöhner, Mägde und Knechte zählten damals zur Unterschicht.Die Unterschicht war, wie man sieht ein sehr großer Teil der Gesellschaft, in manchen Städten betrug sie bis zu zwei Drittel der Bewohnern. Sie waren keine Bürger im eigentlichen Sinne sondern nur Einwohner ohne politische Rechte. Bürger konnten nur diejenigen werden, die genügend Vermögen hatten oder Beispielsweise durch eine Heirat erwerben konnten. Eine besondere Ausnahme zu den oben erwähnten Stadtbürgern war die Jüdische Bevölkerung. Die Juden wurden von einigen Königen und Bischöfen in ihre Städte geholt und standen dann unter deren Schutz. Allerdings basaßen die Juden kein volles Bürgerrecht. Durch die steigende frömmigkeit unter den Bürgern entstand auch eine immer stärker werdende Religiöse zwiespältigkeit. Der Judenhass verstärkte sich immer mehr, es wurden Behauptungen laut, dass die Juden die Stadtbrunnen vergiftet, und gräueltaten verübt hätten. Deshalb verweigerte man ihnen die annahme am Lehenswesen. Außerdem mussten sie, wie auch die Muslime klar durch ihre Kleidung erkennbar sein. Dies war einer der Gründe, wieso viele der Juden ausgewandert sind.

Sonntag, 18. April 2010

Wie erkennt man eine mittelalterliche Stadt?

Es gibt viele mittelalterlichen Städte ,die bis heute noch vorhanden sind, einige Beispiele aus unserer Umgebung sind zum Beispiel Riedlingen oder auch die Biberacher Altstadt.Dies kann man an einigen Kennzeichen deutlich erkennen.Bedeutend war zum Beispiel schon die Lage, was beudeutet dass eine solche Stadt meist an einem Fluss lag, was man zum Beispiel in Biberach gut beobachtet kann. Dies sorgte nämlich für eine art Abfallentsorgung, da die Bewohner ihren Abfall einfach in den Fluss warfen.
Auserdem wurden die Städte meist vom Ländlichen abgegrenzt, sprich die Stadt war von hohen Mauern, Wällen, Toren und Gräben umschlossen, die auch heute noch teilweise vorhanden sind. Eine weitere Auffälligkeit, die man auch heute noch bei vielen Städten beobachten kann war das Zentrum einer Stadt,ein großer freier Platz, der Marktplatz, meiststanden dort Kirche und Rathaus, oft auch ein Brunnen. Das Zentrum war meist sehr prachtvoll gestaltet, mit hohen Fachwerkhäusern in denen sich der Rathsherr oder Bürgermeister aufhielt.
Ein weiterses erkennungszeichen sind enge und verwinklte Gassen, die alle zum Zentrum führen.
Die Städte unterschieden sich nicht nur optisch sondern auch rechtlich und wirtschaftlich vom Land ab. Wirtschaftlich herrschten handwerkliche und gewerbliche Produktionen und Handel vor. Ein weiteres Kennzeichen war der Umschlag und die Verteilung von Waren zwischen Satdt und Land und den Regionen städtischer Märkte.

Auch rechtlich hob sich die Stadt vom Land ab. Sie hatte nämlich ihre eigene Gerichtsbarkeit und Verwaltung, wodurch deren Bürger zu einer Rechts- und Friedensgemeinschaft wurden, der sogenannten Bürgerschaft. Die Grundlage des städtischen Rechts waren vorallem die Privilegien, die ein Stadtherr seinen Bürgern verlieh. Dazu gehörten das Markt-, Münz-, Befestigungs-, und Zollrecht sowie Handelsrecht, die Werhoheit und die Gerichtshoheit. Wer in einer Stadt lebte hatte also einiges an Privilegien, wie zum Beispiel, dass sie nicht vor ein fremdes Gericht gezogen werden durften, sie mussten keine Frondienste leisten, konnten ohne Genehmigung eines Herrn heiraten und ohne Einschränkungen ihren Besitz vererben oder verkaufen. Außerdem konnten sie ihren Wohnsitz frei wechseln. Dies alles gab ihnen den Status als Freie, was der Landbevölkerung meist verwehrt blieb.

Freitag, 16. April 2010

Aufbau der mittelalterlichen Stadt




Die Stadtmauer:

Da ein Teil der Stadtbewohner reich waren, wurde die Stadt auch oft von Feinden angegriffen. Um sich zu schützen errichteten sie ein dicke Stadtmauer. Sie wurde aus Steinblöcken oder aus Ziegeln gebaut. Innerhalb der Mauer verlief ein Wehrgang und von den hohen Wehrtürmen konnte der Wächter die Umgebung beobachten.
Meist war rund um den Graben ein tiefer Wassergraben. Über eine Zugbrücke gelangte man dann zum Stadttor. Das Stadttor war zusätzlich noch durch Fallgitter geschützt und alle die in die Stadt wollten wurden erst am Stadttor überprüft.


Der Marktplatz:

Das Zentrum der Sadt war der Marktplatz mit einem Brunnen. Dort wurde einmal in der Woche Markt abgehalten. Es kamen Bauern um ihre Waren zu verkaufen, Handwerker boten ihre Produkte an und Kaufleuten brachten die Waren von ihren Reisen mit.
Dort stand auch das Rathaus in dem Bürgermeister und Ratsherrn arbeiteten.


Ganz besonders Stolz waren die Bürger auf ihre Kirche, denn die hatte lange dafür gespart. Es wurde als Symbol für die Herrlichkeit Gottes angesehen.

Beim Marktplatz lag auch das Zeughause in dem Waffen gelagert waren. Wenn die Stadt angefriffen wurde, wurden die Kämpfer dort bewaffnet.
Um den Marktplatz herum waren auch die Häuser der Reichen Händler und Kaufleute. All diese Gebäude waren aus Stein.


An der Stadtmauer waren die Bürgerhäuser in Parzellen angeordnet und eng aneinander gebaut. Die Häuser bestanden aus Holz und das Dach wurde mit Stroh und Holzschindeln bedeckt. Dort waren die Gassen schmal und ungepflastert. Abfälle und Abwässer wurde auf die Straße gelehrt und die Haustiere (Schweine, Hühner,...) befanden sich auch auf der Straße.
Außerhalb der Stadtmauer lag der Galgenberg und meistens auch der Friedhof.

Die Vielfalt der mittelalterlichen Städte im Deutschen Reich

Bis zu knapp 4000 Städte gab es 1320 im Deutschen Reich. Von diesen 4000 Städten wurden nur etwa 50 Städte als Großstadt bezeichnet. Nach damaligem Verständnis besaß eine Großstadt mehr als 5000 Einwohner. Der größte Teil waren also Kleinstädte, die nach unserer heutigen Sicht eher als Dörfer bezeichnet werden würden.
Hauptsächlich wird die Vielfalt der mittelalterlichen Städte nach ihrer Größe in Klein-, Mittel-, Groß- und Weltstädte unterschieden. Die Vielfalt der Städte wird auch nach ihrer Entstehung (gewachsene Städte und Gründungsstädte) unterschieden. Man unterscheidet auch die Städte nach ihrem wirtschaftlichen Schwerpunkt (Handels-, Handwerks-, Gewerbe- oder Ackerbürgerstädte) oder nach dem Rang des Stadtherrn (Bischofsstädte, Städte eines Landesgerrn oder des Kaiseres).

Donnerstag, 15. April 2010

Die Entwicklung der Selbstverwaltung vom 11. bis 14. Jahrhundert

Bis zum 11. Jahrhundert besaß jede Stadt einen Stadtherrn, der sich um die Verwaltung und die Rechtssprechung in der Stadt kümmerte. Er konnte Burggrafen oder Vögte und weitere Beamten einsetzten, die die Stadt in seinem Namen verwalteten. Die Stadtbewohner, zu denen Patrizier, reiche Kaufleute, Hanswerksmeister, Gesellen, Lehrlinge, Lohnarbeiter, Knechte, Unehrliche, Bettler und alle Frauen zählten, hat in der Verwaltung der Stadt nichts zu sagen. Ab dem 12. Jahrhundert gelangte es den ehemaligen Vertretern der Stadtbewohner, die jetzt Ratsherrn genannt wurden, nach einer Auseinandersetzung mit dem Stadtherrn, die Macht an sich zu reißen. Somit bestimmte nicht mehr der Stadtherrn die Rechte der Stadt, sondern Sie. Dadurch ist die Selbstverwaltung entstanden. Patrizier wählten aus ihren Reihen die Ratsherrn und diese wählten den Bürgermeister. Der Bürgermeister und die Ratsherrn durften dann über Steuern, Polizei, Verteidigung, Zoll, Gericht und Marktgebühren bestimmen. Erst im Laufe des 13./14. Jahrhunderts erhielten Handwerker und Händler durch einem Zunftkampf den Zugang zum Rat. Die Ratsherrn wurden dann von Patriziern und Zunfmitgliedern aus ihren Reihen gewählt. Da jedoch alle Ämter ehrenamtlich waren, war Vermögen notwendig. Alle übrigen Stadtbewohner blieben von der politischen Mitwirkung ausgeschlossen.